Unsere Windhunde sind Hetzhunde. Das bedeutet, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen Hunderassen der Welt, nicht versuchen, mit Hilfe der besonders gut ausgebildeten Nase die Spur oder Fährte zu verfolgen, sondern mit dem im Verhältnis zu den anderen Hunderassen überdurchschnittlich guten Auge einmal gesichtete Beute direkt zu verfolgen.
Die Hetze hinter dem Wild, ist seit etwa einem Jahrhundert strengstens verboten. Man hat den Windhunden erst Coursings – und Jagdparcours und um 1920 die Rennen auf einer Rennbahn, als Ersatz angeboten.
Es ist einleuchtend‚ dass unsere Windhunde, wie wir Menschen auch, unterschiedliche Charaktere haben, einen individuell ausgeprägten Hetztrieb entwickeln und mehr zur Führpersönlichkeit oder zum Rudeltier neigen. All diese Unterschiede vermögen wir bei Rennen nicht zu kompensieren, oder durch besondere Laufeinteilungen auszugleichen.
Daher wird es immer wieder vorkommen, dass Hunde mitsammen laufen müssen, die eine überaus stark entwickelte Alpha-Triebveranlagung haben und ihre „Mitläufer“ auch als Konkurrenz ansehen. Genau so, wie es Hunde gibt, die immer nur Rudeltiere sind, die sich also stets mit dem begnügen, was von den „starken Hunden“ toleriert wird.
Auf der Rennbahn, teilweise auch beim Coursing, ist aber ein Verhalten der Windhunde notwendig, welches sich in die von Menschen erstellten Ordnungen einfügen muss. Diese Ordnungen sind notwendig, denn sie erlauben uns, in der heutigen Zeit, unter strengster Einhaltung und Wahrung des Tierschutzes, dem Windhund, eine artgerechte Betätigung und eine erstrebenswerte Lebensqualität zu ermöglichen.
Es bedarf sorgfältiger und kompetenter Ausbildung der Windhunde und in den letzten Jahren auch alle anderen Hunde FRIENDS genannt, um zu den derzeit von der Gesellschaft und teilweise durch die Umwelt geforderten Kriterien zu gelangen. Der Trainer/In eines Windhundes oder Sporthundes, kann nur auf dessen ererbten Anlagen, die Ausbildung und das Lauftraining zum Rennhund/Sporthund aufbauen. Durch umsichtiges Training, genaue Kenntnis der betreuten Hunde, der Belastbarkeit und dem individuellen Eingehen auf deren Psyche und Leistungsfähigkeit, werden Windhunde und Sporthunde, die geforderten und genau abgestimmten Kriterien erfüllen. Die begleitende tierärztliche Betreuung bei der Ausbildung und bei den Rennen, sind beim ARH – Marchegg obligatorisch.
Der Österreichische Kynologenverband ( Mitglied der FCI) hat die Möglichkeit geschaffen, dass auf der Rennbahn des ÖGV ARH – Marchegg, nach fachlichen Ausbildung aller Windhunderassen zum lizenzierten Rennhund des ÖKV, welcher die Startberechtigung auf allen Rennveranstaltungen der nationalen österr.Rennbahnen und auf allen internationalen und nationalen Rennbahnen im Bereich der FCI garantiert wird. Die Teilnahme an Rennen ist nicht das Endziel unserer Bemühungen, sondern die Steigerung des körperlichen Wohlbefindens unserer Hunde und deren Hundeführer/In, durch sportliche Betätigung.
Jeder gesunde Windhund ist aber in der Lage, die geforderten mentalen und körperlichen Anforderungen für ein Lauftraining zu erbringen. Die Besitzer der Hunde müssen aber Abstand davon nehmen, dass ihre Hunde nur auf die Rennbahn kommen dürfen, wenn diese absolute „Spitzenzeiten“ laufen. Die Erreichung und Erhaltung der besten Lebensqualität für all unsere Hunde sollte ausschlaggebend sein. Es gilt der olympische Gedanke „Dabei sein ist Alles“.
Es ist oberste Priorität des ARH – Marchegg, dass alle Windhunde und deren Besitzer, die Ausbildung und sportliche Betätigung auf der Rennbahn, als freudiges Ereignis und als eine Förderung und Ausgleich ihres Bewegungsdranges sowie der Steigerug der mentalen und körperlichen Fitness empfinden.
Im Orient wurde er als Gehilfe des Menschen um das flüchtige Wild zu verfolgen, gezüchtet. Bis heute ist die Gestalt des Windhundes im wesentlichen unverändert geblieben. Hochläufig und geschmeidig im Erscheinungsbild, im Wesen und Charakter anschmiegsam und einfühlsam der Familie gegenüber, bei Fremden distanziert.
In der Antike wurden die Windhunde über den Orient nach Europa verbreitet, nicht als Ware verkauft, sondern als exklusives Geschenk überreicht – ein Aristokrat unter den Hunden – der Hund der Aristokraten. Der Whippet wurde deshalb als Hund des „Kleinen Mannes“ im Verlauf des 19.Jahrhunderts in England gezüchtet, zuerst für die Jagd, später für den Rennsport verwendet.
Zum Unterschied vom gewerblichen Windhunderennsport – wo es ausschließlich um Gewinn im Wettgeschäft geht und die Kosten – Nutzenrechnung im Vordergrund steht, wird bei uns, der Laufsport als Ausgleich für die Windhunde und allen anderen Hunden, ausschließlich als Liebhaberei betrieben. Er stellt eine artgemäße Betätigung und daher eine tierschützerische Maßnahme dar. Durch erhötes Selbstvertrauen wird der Hund offener und freudiger. Die körperliche Ertüchtigung und das Elebnis der mentalen Befreiung ( kein Zwang – nur Lusterlebnis) wirkt sich auch positiv bei Absolvierung von neuen kynologischer Sportarten aus.
An die Jahrtausende alte Tradition der Windhunde wurde mit modernsten Ausbildungsmethoden anknüpft, um auch bei „NICHTWINDHUNDEN“ die selben
Ergebnisse zu erzielen.
Die Rennbahn des ÖGV ARH in Marchegg ist nach den modernsten Erkenntnissen angelegt. Die Hunde laufen dort auf einem korrekt gepflegten dichten Rasen dem künstlichen „Stoffhasen“ nach, um sich nach ca. 360 – 480 Meter glücklich auf ihren „DUMMY“ zu stürzen. Man sieht selten so glückliche und zufriedene Hunde. Für die in Ausbildung befindlichen Hunde stehen große eingezäunte Wiesenflächen zur freien Bewegung und zum Spielen mit den anderen Hunden zur Verfügung. Das wöchentliche Training beim ÖGV ARH Marchegg wird von erfahrenen Trainer/Innen zielgerichtet und auf das jeweilige Wesen abgestimmt, geleitet. Der praktischen Schulung der Hunde folgt anschließend auch eine umfassende Information der Besitzer in einer freundlichen, gepflegten Atmosphäre in unserem Vereinshaus. Besonderer Beliebtheit beim ÖGV ARH Marchegg, erfreuen sich die regelmäßig durchgeführten Rennen. Für den Platz am „Stockerl“ gibt es immer schöne Pokale und für alle Teilnehmer Rosetten.
(Quellenhinweis: Autor: F.RINGER, I. & E. SCHRITT – Windhunde)